
Die größten Herausforderungen einer SAP S/4HANA-Migration
Die Migration auf SAP S/4HANA ist aktuell eine der bedeutendsten IT-Transformationen für Unternehmen, die SAP-Systeme nutzen. Sie bringt nicht nur technologische, sondern auch geschäftliche und organisatorische Herausforderungen mit sich. In diesem Blogbeitrag werfen wir einen Blick auf die größten Hürden einer S/4HANA-Migration und wie Unternehmen diese erfolgreich meistern können.
1. Strategische & projektbezogene Herausforderungen
Wahl der richtigen Migrationsstrategie
Die Migration kann auf verschiedene Weisen erfolgen:
- Greenfield (Neuimplementierung): Völlig neuer Ansatz, bei dem Prozesse neu definiert werden.
- Brownfield (Systemkonvertierung): Bestehende Systeme werden schrittweise auf S/4HANA umgestellt.
- Selective Data Transition: Mischung aus beiden Methoden mit selektiver Übernahme von Daten und Prozessen.
Die Wahl der richtigen Strategie hängt von der Unternehmensstruktur, den bestehenden Prozessen und der IT-Landschaft ab.
Kosten und Business Case
Die Migration ist mit erheblichen Investitionen verbunden, sowohl finanziell als auch in Bezug auf Ressourcen und Zeit. Unternehmen müssen den Business Case klar definieren und sicherstellen, dass der Nutzen die Kosten rechtfertigt.
Change Management
Da sich Oberflächen, Prozesse und Workflows verändern, kann es zu Widerstand in der Belegschaft kommen. Frühe Einbindung und Schulungen der Anwender sind entscheidend für eine erfolgreiche Akzeptanz.
2. Technische Herausforderungen
Datenmigration und Bereinigung
SAP S/4HANA arbeitet mit einer vereinfachten Datenstruktur, wodurch eine Datenbereinigung vor der Migration notwendig wird. Viele Unternehmen nutzen die Gelegenheit, Altlasten zu entfernen und Stammdatenqualität zu verbessern.
Kompatibilität mit Eigenentwicklungen
Alte Eigenentwicklungen und Modifikationen aus SAP ECC sind oft nicht mehr kompatibel. Eine Custom Code-Analyse hilft zu identifizieren, welche Entwicklungen migriert, angepasst oder neu erstellt werden müssen.
Neue Infrastrukturanforderungen
S/4HANA erfordert eine leistungsfähige Hardware und ist optimiert für die HANA-Datenbank. Unternehmen müssen entscheiden, ob sie On-Premise, Cloud oder Hybrid als Hosting-Option wählen.
3. Prozessbezogene Herausforderungen
Fit-to-Standard-Ansatz
S/4HANA setzt auf Standardprozesse, was bedeutet, dass Unternehmen bestehende individuelle Prozesse anpassen oder vereinfachen müssen. Dies kann zu Widerstand führen, bietet aber die Chance, veraltete Abläufe zu optimieren.
Testing & Qualitätssicherung
Da die Migration tiefgreifende Auswirkungen auf die gesamte Systemlandschaft hat, sind umfangreiche Tests notwendig. Dies umfasst Unit-Tests, Integrationstests und User Acceptance Tests (UAT), um Fehler und Probleme frühzeitig zu identifizieren.
4. Betrieb & Support
Go-Live & Hypercare-Phase
Nach der Migration muss das System stabilisiert werden. Unternehmen sollten eine Hypercare-Phase einplanen, in der Fehler schnell behoben und Prozesse optimiert werden.
Schulung der Anwender
Mit der Einführung von SAP Fiori ändert sich die Benutzeroberfläche erheblich. Eine gezielte Schulungsstrategie hilft, die Akzeptanz und Produktivität der Anwender zu sichern.
Sicherheit & Compliance
Die Migration bietet die Möglichkeit, Sicherheits- und Berechtigungskonzepte zu überarbeiten und an neue Compliance-Anforderungen anzupassen.
Fazit
Eine SAP S/4HANA-Migration ist weit mehr als ein reines IT-Projekt – sie ist eine geschäftliche Transformation. Mit einer klaren Strategie, früher Einbindung der Fachbereiche, sauberen Daten und einer detaillierten Planung können Unternehmen die Herausforderungen meistern und den Wandel erfolgreich gestalten.
Haben Sie Fragen zur Migration oder benötigen Sie Unterstützung? Kontaktieren Sie uns gerne! 🚀
